Die Ursachen für ein entzündetes Nervensystem beim Pferd
Dieser Artikel dreht sich um die Ursachen für ein entzündetes Nervensystem beim Pferd und wie Du diese schnell erkennen kannst.
Wir wollen näher betrachten, was für die Schädigung des Nervensystems Deines Pferdes verantwortlich sein könnte und wie Du Dein Pferd leicht auf alle Funktionen testen kannst. Zusätzlich kann es nicht schaden, Dein Pferd auf Mikronährstoffe sowie Unverträglichkeiten zu prüfen.
Erkenne die Ursachen für ein entzündetes Nervensystem beim Pferd
Heutzutage ist es leicht, Grund zur Sorge um die neurologische Gesundheit eines Pferdes zu finden. Erkrankungen des Nervensystems sind sicherlich nichts Neues aber leider braucht es nicht viel, damit Du als Pferdeliebhaber ins Grübeln geraten könntest. Jedes Stolpern oder jeder seltsame Schritt kann als Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung missverstanden werden. Sogar die Kommentare eines Trainers, der speziell auf die Gangarten des Pferdes achtet, können dazu führen, dass Du Dich fragst, ob mit Deinem Pferd etwas neurologisch nicht stimmt und eine entzündetes Nervensystem vorliegt.
Am besten wirst Du Dich beruhigen können, indem Du Dich mit den Reaktionen des normalen Nervensystems von Pferden vertraut machst. Dazu kannst Du einige einfache, kontrollierende Tests durchführen, die Indikatoren der neurologischen Gesundheit Deines Pferdes sind. So testest Du die Kraft, die Schärfe der Sinne und die Koordination Deines Pferdes. Warte nicht erst darauf, bis Du ein Problem mit Deinem Pferd vermutest – teste es so früh wie möglich. Denn um ein Vergleich anstellen zu können, musst Du die Reaktionen auf den Test im Normalzustand kennen. Wenn Ihre Ergebnisse darauf hindeuten, dass etwas nicht in Ordnung ist, rufen Sie Ihren Tierarzt an, damit er eine vollständige Diagnose durchführt. Er sollte Ihr Pferd auch untersuchen, wenn Sie diese Anzeichen einer neurologischen Erkrankung feststellen:
- Ungleichmäßiges Schwitzen
- Ungewöhnliches Verhalten, wie Kopfdrücken oder zielloses Kreisen
- Eine anhaltend ungewöhnliche Haltung oder eine seltsame Körperhaltung.
- Anhaltendes Herabhängen einer Seite der Lippe oder auffällige Schlaffheit eines Ohres
Teste Dein Pferd um ein entzündetes Nervensystem zu erkennen
Folgende Tests können dabei helfen, das Sehvermögen, die Empfindung, die Kraft und die Koordination Deines Pferdes zu testen. Sollten Dir währenddessen Abnormalitäten auffallen, solltest Du Deinen Trainer oder direkt den Tierarzt kontaktieren.
Wie teste ich das Sehvermögen beim Pferd? Überprüfe die Sehkraft Deines Pferdes mit dem „Bedrohungstest“. Dies ist eine kontrollierte Stupserbewegung in Richtung eines Auges. Normalerweise sollte das Pferd sein Augenlid schließen und womöglich den Kopf von Deiner Hand wegdrehen. Ein Pferd, das nicht zuckt, hat möglicherweise eine Sehschwäche. Hinweis: Wedel nicht mit der Hand vor dem Auge herum. Allein der Luftzug wird das Pferd zum Blinzeln bringen.
Wie teste ich die Empfindung meines Pferdes?
A. Nimm einen Stift zur Hand und berühre sanft verschiedene Stellen am Kopf Deines Pferdes. Ein gesundes Pferd sollte bei jeder Berührung leicht zusammenzucken. Keine Reaktion könnte auf eine Schädigung oder Entzündung der Nerven hindeuten.
B. Ziehe mit der Bleistiftspitze eine Linie von den Ohren zum Schweif. Drücke fester und bewege den Bleistift langsam und beobachte die Reaktion des Pferdes. Im Normalfall sollte das Pferd dem Druck ausweichen und würde mit seinen Muskeln Zucken als würde es Fliegen abschütteln.
C. Fahre mit der stumpfen (!) Seite des Stifts an der Mittellinie des Bauches entlang und achte darauf, dass das Pferd seinen Rücken anhebt. Ein Pferd, das auf einen oder beide Tests nicht reagiert, spürt den Stift möglicherweise nicht oder hat nicht genügend Muskelfunktion, um zu reagieren.
Wie teste ich die Kraft meines Pferdes?
A. Fasse die Zunge Deines Pferdes an und achte darauf, Deine Finger nicht zu verletzen. Die Zunge eines gesunden Pferdes ist erstaunlich stark und nicht immer ganz leicht zu greifen. Eine schwache Zunge kann auf eine Nervenschädigung oder eine langsame Muskellähmung hinweisen.
B. Um die Stärke des Hinterteils Deines Pferdes zu beurteilen, greif den Schweif in der Nähe des Stegs und hebe ihn an. Bitte sei hierbei vorsichtig, denn wie Du womöglich bereits schmerzhaft erfahren hast: Ein gesundes Pferd wird sich wehren, mit einer möglichen Ausnahme, denn Läufige Stuten wehren sich möglicherweise überhaupt nicht. Ein Schweif, der sich leicht anheben lässt, kann auf eine durch eine neurologische Erkrankung verursachte Schwäche hinweisen.
Wie teste ich die Koordination meines Pferdes?
A. Hebe den Kopf des Pferdes so hoch wie möglich an und bewege es rückwärts. Das Rückwärtsrichten mit erhobenem Kopf ist etwas schwierig, aber ein neurologisch normales Pferd wird dazu in der Lage sein. Wenn es taumelt, sich weigert, rückwärts zu gehen, oder auf die Hinterbeine sinkt, könnte es an einer Schädigung des Nervensystems leiden.
B. Zusammen mit einem Helfer, der den Kopf Deines Pferdes festhält und es daran hindert, vorwärts zu gehen, stoße es leicht an der Schulter und dem Hinterteil an, um es seitwärts zu bewegen. Ein gesundes Pferd wird leicht übertreten, indem es entweder die Beine kreuzt oder mit den hinteren Beinen zuerst tritt. Ein Pferd, dessen Nervensystem geschädigt ist, wird nicht in der Lage sein, seine Beine so zu koordinieren, dass es reibungslos übertreten kann.
C. Um die Gesamtkoordination zu testen, drehe das Pferd in einem sehr kleinen Kreis. Halte den Führstrick in einer Hand und drücke mit der anderen Hand den Hintern des Pferdes nach vorne. Mache ein oder zwei vollständige Kreise und wiederhole dann den Test, indem Du das Pferd in die andere Richtung drehst.
Ein normales Pferd geht regelmäßig im Schritt um den Kreis und kreuzt dabei seine Beine. Es wird nicht auf seine eigenen Füße treten, das Gleichgewicht verlieren oder taumeln.
Wie erkenne ich Stress bei meinem Pferd?
Viele Pferdefreunde mögen sich fragen: Ist mein Pferd gestresst? Um diese Frage zu beantworten gibt es diverse Anzeichen, auf die Du achten solltest. Es gibt keine allgemeingültige Definition von Stress bei Pferden, aber er kann im Allgemeinen als eine reale oder angedeutete Bedrohung definiert werden, die eine psychologische oder physiologische Wirkung auf Ihr Pferd haben kann.
Wenn Dein Pferd mit einer stressigen Situation oder Erfahrung konfrontiert wird, verlagert sein Körper seine gesamte Energie darauf, entweder vor der Bedrohung zu fliehen oder sie abzuwehren. Da es eine Beutetierart ist, ist seine wahrscheinlichste Reaktion die Flucht. Ist dies jedoch aus irgendeinem Grund nicht möglich, kann es sein, dass es auf die Kampfreaktion zurückgreift.
Wenn es zu einer Kampf- oder Fluchtreaktion kommt, wird im Körper Deines Pferdes alles schnell vorbereitet, damit es sich schnell aus dem Staub machen kann. Das sympathische Nervensystem wird aktiviert und signalisiert den Nebennieren, die Hormone Adrenalin und Cortisol auszuschütten, die Folgendes bewirken:
- Die Pupillen erweitern sich, so dass mehr Licht in die Augen gelangt und die Sehkraft verbessert wird
- Einen Anstieg der Herzfrequenz
- Eine Erweiterung der Blutgefäße in den Gliedmaßen
- Einen Anstieg des Blutzuckerspiegels
- Eine Erweiterung der Bronchiolen und einen verstärkten Blutfluss in die Lunge
- Das Wegleiten von Blut aus dem Magen-Darm-Trakt und der Haut
Ein Anstieg des Stresses ist wahrscheinlich, wenn Dein Pferd mit einer vermeintlichen Bedrohung konfrontiert ist oder wenn es die Situation oder die Umgebung, in der es sich befindet, nicht vorhersehen oder kontrollieren kann.
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