Fettverbrennung natürlich anregen bei Pferden
In unserem heutigen Artikel wollen wir uns damit befassen, wie Du bei Pferden die Fettverbrennung und den Stoffwechsel natürlich anregen kannst.
Bei einem übergewichtigem Pferd stellt man sich schnell die unangenehme Frage: ?Ist mein Pferd einfach nur dicker oder leidet es unter einer Stoffwechselkrankheit??. Dazu muss man sich ausgiebig mit Fettleibigkeit bei Pferden befassen sowie sich von einem Tierarzt beraten lassen, um das Thema ausreichend zu überblicken. Besonders bei zu viel Gewicht gibt es unterschiedliche Ansätze, um die Fettleibigkeit bei Pferden zu bekämpfen. Neben einer Umstellung der Ernährung oder des Bewegungsplans, sind oft hormonelle Veränderungen sowie Stress ein Faktor, der das Gewicht des Pferdes ansteigen lässt.
Hormonelle Veränderungen können Fettverbrennung sinken lassen
Bei Pferden ist die Fettleibigkeit ein oft auftretendes Problem. Obwohl wir das Problem am ehesten auf eine Überfütterung mit Kraftfutter in Kombination mit zu wenig Bewegung zurückführen können, liegt die eigentliche Ursache oft viel näher. Sie hat mit dem Gehirn des Pferdes und seiner Reaktion auf Stress zu tun. Unbehagen und Stress beim Pferd, egal aus welcher Quelle, löst im Gehirn eine biochemische Reaktion aus, die das Pferd dazu veranlasst, alles zu tun, um zu überleben. Dieser Überlebensmodus führt dazu, dass die natürliche Fettverbrennung verlangsamt wird. Der Stress veranlasst den Körper des Pferdes dazu, Fett zu speichern anstatt es regelmäßig zu verbrennen. Stress bringt also den Körper des Pferdes dazu, an Gewicht zuzunehmen, nur um zu überleben.
Was löst Stress bei einem Pferd aus und wie bedingt dieser den Fettstoffwechsel? Stress kann leider viele Ursachen haben. Bei Pferden ist die Stallhaltung sowie die soziale Isolation von Artgenossen ein oft genannter Faktor, der dazu beiträgt die stressbedingte Fettspeicherung auszulösen. Dazu können Schlafentzug, Umgebungswechsel, Reisen an fremde Orten oder ein übermäßiges Training das Pferd in den Überlebensmodus versetzen. Auch sekundäre Schmerzen und Krankheiten sowie die Tatsache, dass das Pferd womöglich nicht zu jeder Zeit auf der Weide grasen darf, können immensen Stress generieren.
Es folgt ein Teufelskreis: Eine Futterbeschränkung ist unglaublich anstrengend für das Pferd. Wenn man also ein Pferd auf Diät setzt, indem man die Heumenge einschränkt, wird eine Kette chemischer Reaktionen ausgelöst, die genau das Ergebnis verhindern, das mit der Futterbeschränkung erreicht werden sollte.
Stress und Fettverbrennung bei Pferden erklärt
Entscheidend im Zusammenhang mit Stress und den Auswirkungen auf die natürliche Fettverbrennung sind Cortisol, Insulin und das Leptin.
Stress veranlasst die Nebenniere, das Hormon Cortisol auszuschütten. Cortisol weist das Gewebe an, den Vorgang des Insulins, nämlich Glukose in die Zellen zu bringen, zu ignorieren. Daher steigt die Insulinausschüttung an, um dem entgegenzuwirken, was jedoch nicht sehr erfolgreich ist. Wenn der Insulinspiegel erhöht ist, halten die Zellen das Körperfett fest. Und wenn das Körperfett zunimmt, wird ein Hormon namens Leptin freigesetzt, welches wir schon in vorangegangenen Medicross Artikeln kennengelernt haben. Normalerweise ist Leptin eine gute Sache, aber nicht in diesem Fall.
Das Gehirn kann gegen Leptin resistent werden. Unter normalen Umständen wandert das Leptin, welches aus dem Fettgewebe abgesondert wird, an das Sättigungszentrum im Hypothalamus des Gehirns, um ihm mitzuteilen, dass das Pferd genug gegessen hat und zufrieden ist. Auf diese Weise hält der Körper das Normalgewicht. Das Fett nimmt zu, das Leptin steigt an, das Gehirn teilt mit, dass der Körper Nahrung aufgenommen hat, und das Gewicht wird folglich abgebaut.
Warum ist also überflüssiges Fett schädlich für Pferde? Das überschüssige Körperfett fettleibiger Pferde fördert Entzündungen durch die Ausschüttung von Substanzen, die als Zytokine bekannt sind. Zytokine können die Bereiche im Hypothalamus schädigen, die Leptin erkennen. Als Folge ist nun der Leptinspiegel hoch, jedoch kann das Gehirn nicht darauf reagieren. Die Folge ist ein weiterer Teufelskreis. Der Appetit nimmt nicht ab und stattdessen frisst das Pferd weiter, wird fettleibiger und produziert folglich mehr Zytokine, was die entzündlichen Schäden am Hypothalamus verstärkt und zu einer größeren Leptinresistenz führt.
Vielleicht hast Du bereits den Cortisolspiegel Ihres Pferdes untersuchen lassen und er ist normal. Daher glaubst Du, dass Stress sicher kein Problem darstellt. Dies kann jedoch zu einer falschen Annahme führen. Cortisol kann tatsächlich innerhalb der Zelle und nicht im Blutkreislauf erhöht sein, und zwar aufgrund der übermäßigen Ausschüttung eines Enzyms namens, Achtung, ?11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-1?, das in Fett-, Leber- und Gehirnzellen vorhanden ist und aktives Cortisol produziert. Dies wurde bei mehreren Tierarten, einschließlich Pferden, nachgewiesen und führt zu einem Teufelskreis, der zu einer Schädigung des Hypothalamus führt.
Ernährung für einen regulären Fettstoffwechsel bei Pferden
Als Folge einer Ernährungsumstellung beim Pferd können Mangelerscheinungen oder Defizite auftreten, die zu einem weiteren Stressfaktor werden können und unter Umständen wieder eine Inbalance des Gewichtes mit sich bringen. Wie so oft, liegt das Geheimnis im Futter und der Art uns Weise, wie Du Deinem Pferd seine Nährstoffe zukommen lässt.
Füge der Heufütterung ein umfassende, individuelle Nährstoffmischung für Pferde hinzu. Dadurch werden Nährstofflücken geschlossen und die übermäßige Zufuhr von Nährstoffen reduziert.Füge der Heufütterung ein umfassende, individuelle Nährstoffmischung für Pferde hinzu. Dadurch werden Nährstofflücken geschlossen und die übermäßige Zufuhr von Nährstoffen reduziert.
Dazu solltest Du weiterverarbeitete Lebensmittel aus dem Futter Deines Pferdes streichen. Diese können entzündungsfördernde Konservierungsstoffe und Omega-6-Fettsäuren, welche sich in Soja- und Maisöl finden, enthalten. Lege dabei ein besonderes Augenmerk auf vollwertige Kost, die frei von Zusatzstoffen und Toxinen ist. Vollwertiges Futter kann gentechnikfreie Rübenschnitzel, Luzerne, Heupellets, Kopra-Mehl, Spalterbsen, Hanfsamen, gemahlene Leinsamen sowie verschiedene Obst- und Gemüsesorten umfassen. Außerdem sollte das Futter eine Vielzahl von Proteinquellen enthalten, indem Du Gräser einmischst und Vollwertkost hinzufügst. Wenn nur eine oder zwei Proteinquellen gefüttert werden, können die überschüssigen Aminosäuren in Glukose umgewandelt werden, was zu einem Anstieg des Insulinspiegels führen kann; dies gilt es zu vermeiden!
Lasst Euch bitte in jedem Fall vor einer Ernährungsumstellung sowie der Zugabe von Nahrungsergänzungspräparaten von Eurem Pferdedoc beraten.
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