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8 December, 2021・Kategorie: Haustiere・Lesezeit: 5 Minuten

Potenzial für Stress senken: Stressbewältigung bei Pferden

Im heutigen Artikel wollen wir uns der Stressbewältigung bei Pferden widmen und genauer ergründen, wie wir das Stress-Level bei Pferden senken können.

In unseren vorangegangenen Artikeln haben wir uns mit den unterschiedlichen Verursachern für den tierischen Stress befasst. Dabei ging es speziell um den Stress bei Hunden und Katzen. Heute wollen wir uns das Stresspotenzial bei Pferden genauer anschauen und Maßnahmen beleuchten, die den Stress bei Pferden senken können. Der korrekte Umgang mit Stress ist hierbei entscheidend, um Leiden und Schmerzen Deines Pferdefreundes zu vermeiden.

Stressreaktionen beim Pferd erkennen

Stress ist ein normaler physiologischer Prozess, der bei allen Tieren auftritt, und genau wie bei uns Menschen kann sich Stress auch auf Dein Pferd auswirken.

Kurzfristiger Stress ist eigentlich ein Anpassungsmechanismus und nicht immer schlecht, denn er hilft Pferden, einer Bedrohung zu entgehen oder besser mit ihrer Umgebung zurechtzukommen. Wenn Pferde nicht manchmal gestresst wären, würden sie eher in heikle Situationen geraten. Problematisch wird es jedoch, wenn Pferde über einen längeren Zeitraum gestresst sind, ohne dass sie sich von der Ursache lösen können. Dann beginnt der Stress, schädliche Auswirkungen auf den Körper Deines Pferdes zu haben.

Woran kannst Du also erkennen, ob Dein Pferd gestresst ist, was sind die häufigsten Ursachen und was kannst Du tun, um sicherzustellen, dass der Stresspegel Deines Pferdes auf ein Minimum reduziert wird, um eine optimale Gesundheit und Leistung zu gewährleisten? Wenn Dein Pferd etwas ausgesetzt ist, das eine Stressreaktion auslöst, was gemeinhin als „Stressauslöser“ bezeichnet wird, schüttet sein Körper ein Hormon namens Cortisol aus, das Verhaltens- und physiologische Veränderungen fördert, die zu einigen häufigen Anzeichen und Symptomen von Stress führen, darunter:

  • Nervöses, lautes Wiehern
  • Auffälliges Schwanzwedeln
  • Ungewöhnlicher Kot
  • Wenig Appetit, abnehmendes Gewicht
  • Erhöhte Herzfrequenz und Stresshormone
  • Allgemeine Unruhe
  • Nervöse Flüchtigkeit
  • Übermäßiges Schwitzen
  • Magengeschwüre

Als Folge können verringerte Immunitäten gegen Infekte auftreten, was bedeutet, dass sich Dein Pferd eher mit Viren anstecken kann und stärkere Folgen davon trägt. Auch auf den Verdauungstrakt kann sich Stress auswirken. Dies kann in Form von Magengeschwüren auftreten.

Magengeschwüre als Auswirkungen von Stress bei Pferden

Auf die genaue Behandlung und Prävention von equinen Magengeschwüren wollen wir bei unserem Monatsthema des Stoffwechsels eingehen. Jedoch wollen wir kurz beschreiben, was Stress für den Magentrakt Deines Pferdes bedeuten kann.

Magengeschwüre sind schmerzhafte Wunden, die im gesamten Verdauungstrakt von Pferden auftreten können, am häufigsten jedoch im Magen und in geringerem Maße im Hinterdarm. Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) ist ein wissenschaftlicher Begriff, der Pferde mit Magengeschwüren beschreibt.

Der Magen besteht aus zwei Hauptabschnitten, der oberen Plattenepithel-Region und der unteren Drüsen-Region. Diese Regionen sind besonders anfällig für die Entstehung von Geschwüren. Das Drüsen-Gebiet produziert Magensäure, aber auch Bikarbonat und Schleim, um das Gewebe in diesem Bereich vor der Säure zu schützen. Diese Stoffe bilden eine Barriere, die die Auskleidung der Drüsen-Region weniger anfällig für Geschwüre macht.

Die Plattenepithel-Region verfügt nicht über diese natürlichen Schutzmechanismen gegen die Magensäure und ist für 80 % aller Magengeschwüre verantwortlich. Der Magen eines Pferdes produziert den ganzen Tag über Säure. Dadurch sind sie von Natur aus einem hohen Risiko für die Entwicklung von Magengeschwüren ausgesetzt, insbesondere in den Zeiten, in denen Du sie nicht fütterst und sich auch kein Futter im Magen befindet, um die Säure zu puffern.

In freier Wildbahn grasen Pferde bis zu 16 Stunden am Tag. Sie sind normalerweise vor Magengeschwüren geschützt, da sie ständig ballaststoffreiches Futter im Magen haben. Bei Pferden, die in Boxenhaltung gehalten werden und tagsüber nur wenig Auslauf haben, kann es jedoch vorkommen, dass sie über längere Zeiträume nichts fressen. Ein leerer Magen als Folge von stressbedingtem Ausbleib von Futter, erhöht das Risiko der Bildung von Geschwüren.

Faktoren, die Stress beim Pferd verursachen

Gemeinsam mit dem Pferd Stress bewa?ltigen
Stressbewältigung bei Pferden

Bevor Du mit der Stressbewältigung bei Deinem Pferd beginnen kannst, solltest Du die Faktoren erkennen, die bei Deinem equinen Freund Stress verursachen. Wir haben bereits besprochen, wie Du Stress bei Deinem Pferd erkennen kannst. Wie wird jedoch der Stress bei einem Pferd ausgelöst?

Einführung von neuen Pferden
Ähnlich wie bei Hund und Katze kann das Verhältnis zu anderen Tieren und speziell neuen Artgenossen ein starker Stressfaktor sein. Die Aufnahme neuer Pferde in eine bestehende Herde kann eine Herausforderung sein, nicht nur für die neuen Pferde, sondern auch für die anderen Herdenmitglieder. Innerhalb der Herde gibt es eine ausgeprägte Hierarchie, die es allen Mitgliedern ermöglicht, ihren Platz zu kennen, und die oft zu Pferden mit ähnlichem Rang führt und es allen ermöglicht, gut als Gruppe zusammenzuleben. Wenn ein neues Pferd hinzukommt, wird diese Hierarchie gestört, und jedes Pferd muss seinen Platz innerhalb der Herde neu bestimmen. Dieser Umbruch und die Ungewissheit können für alle Pferde stressig sein, besonders aber für die rangniedrigeren, die ihre Position gegenüber dem neuen Pferd verteidigen müssen.

Neue Umgebung und neues Zuhause können Stress bei Pferden auslösen

Besonders der Wechsel der Örtlichkeit und die Entfernung von einer vertrauten Umgebung können ein Pferd in einen gereizten Zustand versetzen.

Wechsel der Umgebung
Wir haben den Umstand der Umgebung bereits mehrfach bei Katzen angesprochen. Auch Pferde in einer etablierten Herde haben Zugang zu vertrauten Ressourcen, Sicherheit, sozialen Beziehungen und die Möglichkeit, ein Pferd zu sein, was für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden unerlässlich ist. Die Veränderung der Umgebung Deines Pferdes durch den Umzug in ein neues Zuhause stellt alle diese Faktoren gleichzeitig infrage. Pferde fühlen sich in einer vertrauten Umgebung mit vertrauten Pferden am wohlsten. Sie aus dieser Umgebung zu reißen und sie in eine ungewohnte Umgebung zu bringen, kann zu den stressigsten Dingen gehören, die ein Pferd erleben kann.

Reisen
Das Reisen als Stressfaktor betrifft besonders Sportpferde. Für viele Pferde und Reiter, die auf regionalen und nationalen Turnieren antreten, ist das Reisen zu einem Teil ihres Lebens geworden. Obwohl der Transport für Turnierpferde notwendig ist, kann er selbst für die erfahrensten Reisenden stressig sein. Der am häufigsten wahrgenommene Stressfaktor für Pferde auf Reisen ist natürlich die Verladungsphase, aber auch die Trennung von Herdenmitgliedern, ungewohnte Geräusche oder ein erhöhter Geräuschpegel können über eine längere Dauer Stress auslösen. Auch ein unterbrochener Zeitplan, Futter- und Wasserwechsel, Enge und Fesselung lösen bei Pferden Stressreaktionen aus. Du solltest versuchen diese Faktoren zu minimieren, um Deinem Pferd ein möglichst stressfreien Alltag zu ermöglichen.

Gemeinsam mit dem Pferd Stress bewältigen

Als Basis der Stressbewältigung gilt prinzipiell eine umfassende Ernährung, die alle nötigen Nährstoffe für Dein Pferd beinhaltet. Nach einer Beratung durch Euren Tierarzt könnte eine personalisierte Nährstoffmischung für Pferde etwaige Ernährungsdefizite ausgleichen. Wir hoffen, dass unser Artikel Euch Inspiration zur Stressbewältigung bei Deinem Pferd geben konnte.

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