Zu hoher Stoffwechsel bei Pferden
Nachdem wir uns den Stoffwechsel von Hund und Katze angeschaut haben, soll nun auch der niedrige und hohe Stoffwechsel bei Pferden näher beleuchtet werden.
Der Stoffwechsel bei Pferden, und bei anderen Tieren, bezieht sich auf alle komplizierten Vorgänge im Körper, bei denen Nahrung, Getränke und Medikamente abgebaut werden, um Nährstoffe und Energie für das Leben bereitzustellen. Anabole Reaktionen finden in der Regel kurz nach der Nahrungsaufnahme statt, um strukturelle Teile des Körpers, wie zum Beispiel Muskeln, aufzubauen. Katabole Reaktionen finden in der Regel Stunden oder Tage nach der Nahrungsaufnahme statt, um Substanzen in kleine Partikel zu zerlegen, die Energie erzeugen.
Hierbei bedingt ein zu niedriger oder zu hoher Stoffwechsel beim Pferd die Geschwindigkeit und Effektivität des Nahrungsabbaus.
Ein guter Stoffwechsel beim Pferd
Wie definiert sich ein guter Stoffwechsel beim Pferd? Nachdem Dein Pferd gefressen hat, baut sein Körper das Futter ab und speichert es in den Zellen zur späteren Verwendung. Wenn das Futter Deines Pferdes viel Stärke und Zucker enthält, wie zum Beispiel Getreide, wird es zu Glukose verdaut und in den Blutkreislauf aufgenommen.
Die Bauchspeicheldrüse Deines Pferdes reagiert darauf mit der Ausschüttung von Insulin, wodurch die Glukose in das Fett- oder Muskelgewebe gelangt und der Blutzuckerspiegel wieder normalisiert wird. Der glykämische Index gibt an, wie stark ein bestimmtes Futter die Glukose- und Insulinausschüttung erhöht. Grasheu liegt auf dem Index niedriger, während Mais höher liegt. Nachdem die Glukose in ein Körpergewebe gelangt ist, kann sie zur Energiegewinnung in Adenosintriphosphat (ATP) aufgespalten oder im Körper als Glykogen gespeichert werden.
Faserreiche Futtermittel wie Heu fermentieren im Dickdarm. Dabei entstehen flüchtige Fettsäuren (VFAs/Volatile Fatty Acids). Einige Arten von VFAs werden in der Leber in Glukose umgewandelt. Andere werden in ATP umgewandelt oder für die Fettsynthese verwendet. Nahrungsfette werden in den Muskeln oder im Fettgewebe zur späteren Verwendung gespeichert.
Wusstest Du? Der glykämische Index wurde ursprünglich entwickelt, um Lebensmittel nach ihrer Wirkung auf den Blutzuckerspiegel zu bewerten. Die glykämische Last wird durch Multiplikation des glykämischen Index eines Lebensmittels mit seinem Kohlenhydratgehalt berechnet. Wie stark man sich auf diesen Index, der ursprünglich für Menschen entwickelt wurde, verlassen kann, wenn man die Ernährung für Tiere betrachtet, bleibt umstritten.
Langsamer Stoffwechsel beim Pferd im Alter
Im Alter kann die Stoffwechselrate Deines Pferdes abnehmen. Die Stoffwechselrate Deines Pferdes gibt an, wie viel Gesamtenergie es an einem Tag im Ruhezustand für grundlegende Aufgaben wie die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und die Atmung verbraucht. Die Stoffwechselrate variiert je nach Pferderasse, Größe, Umgebungstemperatur und anderen Faktoren. So haben beispielsweise viele Ponyrassen einen langsameren Stoffwechsel als Araber.
Mit dem fortschreitendem Alter können nicht mehr alle Nährstoffe aus der aufgenommenen Nahrung verarbeitet werden, was sich auf die Kondition und Leistung des Pferdes auswirken kann. Auch der mit dem Alter einhergehende Verlust an Muskelmasse ist in erster Linie auf eine Abnahme der körperlichen Betätigung zurückzuführen. Leichte Bewegung erhält in der Tat die Muskelmasse bei älteren Pferden, wenn sie zusätzlich mit essenziellen Aminosäuren versorgt werden. Bei älteren Pferden sollte ein Konditionsverlust daher als Warnung für ein Gesundheitsproblem betrachtet werden. Daraus könnten Probleme mit den Zähnen, den Nieren oder Probleme mit dem Stoffwechsel entstehen. Pferde, die zum Beispiel an der Cushing-Krankheit leiden, verlieren sehr viel Muskelmasse. Bei kaltem Wetter oder Nässe benötigen ältere Pferde mehr Energie zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur als jüngere. Es ist auch erwiesen, dass das Alter die Thermoregulation während der Bewegung stört. Ältere Pferde haben daher mehr Schwierigkeiten, ihre Körpertemperatur zu regulieren, was bedeutet, dass ihr Futterbedarf im Winter erhöht sein kann, obwohl die Geschwindigkeit des Stoffwechsels mit zunehmendem Alter abnimmt. Im Sommer können sie unter der Hitze leiden, was ihren Appetit deutlich verringern kann. Wie ernährt man also ein älteres Pferd?
Wie ernähre ich mein altes Pferd?
Damit Du es anständig füttern kannst, solltest Du das Gewicht Deines Pferdes stets im Auge behalten. Im Allgemeinen wird empfohlen, das Pferd regelmäßig zu wiegen, damit Du stets über den aktuellen Zustand Deines Pferdes Bescheid weißt. So kannst Du schnell beurteilen, ob ein zu hoher oder ein langsamer Stoffwechsel bei Deinem Pferd vorliegt. Auch wenn es nicht immer ganz leicht ist (das Wiegen gefällt nicht jedem alten, störrischen Pferd): Es empfiehlt sich einmal pro Woche. Es ist auch ratsam, die von Deinem Tierarzt vorgeschlagene Entwurmung zu befolgen. Und übrigens sollte einmal im Jahr eine regelmäßige Zahnpflege stattfinden, damit die Beißerchen wieder glänzen und die Mikroflora des Mundes in Ordnung gebracht wird.
Wenn das alte Pferd in einer Gruppe untergebracht ist, empfiehlt es sich, ihm genügend Fressnäpfe/Heuraufen zur Verfügung zu stellen, damit es fressen kann, denn alte Pferde stehen in der Futterreihenfolge oft ganz unten und brauchen länger, um ihr Futter aufzuessen. In den extremsten Fällen ist es notwendig, das alte Pferd zu den Fütterungszeiten zu trennen.
Es ist auch wichtig, das alte Pferd zu füttern. Dabei solltest Du stets die individuelle Verfassung des Pferdes beachten. Im Allgemeinen kannst Du Dich an den folgenden drei Sorten von Futter orientieren, von denen Dein älteres Pferd ausreichend zehren wird.
Ein Futtermittel, zwischen 1% und 2,5 % des Körpergewichts, was ca. 8-14 kg Heu für ein 500 kg schweres Pferd entspricht.
Ein Kraftfutter, das in mehreren kleinen Mahlzeiten gefüttert wird und hochwertige Eiweißquellen enthält, die reich an essenziellen Aminosäuren wie Lysin und Threonin sind,
Eine Nahrungsergänzung für Pferde, die reich an Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Selen ist, die zur Immunität und zur Regulierung von Entzündungen beitragen. Diese Ergänzung sollte stets nach einer Beratung durch Euren Pferdearzt erfolgen.
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