- 1 Was ist eine Glutenunverträglichkeit?
- 2 Wie äußert sich eine Glutenunverträglichkeit?
- 3 Was ist eine subklinische Zöliakie?
- 4 Was ist eine potentielle Zöliakie?
- 5 Die Behandlung der Zöliakie
- 6 Glutenfreie Ernährung ? Was darf man bei Zöliakie nicht essen?
- 7 Was tun bei Mangelerscheinungen?
- 8 Zöliakie Symptome ? Was tun, wenn ein Baby an Zöliakie leidet?
- 9 Ausnahme: nicht behandelbare Zöliakie
- 10 Die Ursache der Zöliakie
- 11 Die Diagnose von Zöliakie
Gluten Unverträglichkeit – Das musst du wissen
1 % der gesamten Weltbevölkerung leidet an einer Glutenunverträglichkeit. Viele Menschen verzichten aus dem Grund bereits freiwillig auf Gluten in ihrem Speiseplan, um einer Unverträglichkeit vorzubeugen.
Gluten ist ein Klebereiweiß. Es ist für die Geschmeidigkeit bei der Herstellung vieler Teige verantwortlich. Es kommt in vielen Getreidesorten vor.
Die Glutenunverträglichkeit wird auch als Zöliakie bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung im Darm. Sie entsteht durch eine Immunreaktion auf das sogenannte Klebereiweiß Gluten. Dieses kommt in vielen Getreidesorten vor.
Die meisten Betroffenen leiden dabei an starken Durchfällen, Bauchkrämpfen und Übelkeit. Oft treten die Symptome dabei direkt nach dem Verzehr auf. Die einzige Therapiemaßnahme besteht bisher aus dem konsequenten Verzicht von glutenfreien Lebensmitteln. Nur dann ist ein Betroffener beschwerdefrei.
Bleibt die Zöliakie unbehandelt, kann es zu schweren Komplikationen im Magen-Darm-Trakt kommen. Die Folgen können von einer Laktoseintoleranz bis hin zu einer Krebserkrankung im Verdauungstrakt reichen.
Was aber steckt wirklich dahinter? Welche Alternativen zu Gluten gibt es? Was darf noch auf dem Speiseplan stehen? Welche Symptome treten auf und wie kann man eine Glutenunverträglichkeit behandeln?
Im Folgenden erfährst du alles Rund um das Thema Zöliakie.
Was ist eine Glutenunverträglichkeit?
Die Glutenunverträglichkeit ist auch unter dem Begriff der Zöliakie bekannt. Es handelt sich hierbei um eine entzündliche Krankheit des Dünndarms. Auslöser dafür ist das Immunsystem.
Sobald du als Betroffener Gluten zu dir nimmst, stuft dein Körper dieses als gefährlich ein und reagiert mit einer gezielten Abwehr darauf. Grundsätzlich ist Gluten ungefährlich für den Körper. Es handelt sich deshalb um eine Fehlinformation deines Körpers. Dieser kann das Klebereiweiß nicht richtig zuordnen und schlägt deshalb Alarm. Das Klebereiweiß ist in vielen Getreidesorten enthalten. Dazu zählen unter anderem Weizen, Roggen, Dinkel und Grünkern.
Wusstest du, dass Gluten außerdem ein körpereigener Stoff ist? Die Symptome einer Glutenunverträglichkeit können deshalb auch durch das körpereigene Enzym Gewebstransglutaminase ausgelöst werden. Bei gesunden Menschen ist es dafür verantwortlich, dass Gluten richtig aufgespalten wird.
Das Enzym sitzt zusammen mit Gluten auf der Darmschleimhaut. Durch den Angriff deines Körpers entzündet sich dieses. Die Schleimhaut wird bei häufiger Reaktion so stark beansprucht, dass eine Glutenunverträglichkeit sogar langfristige Folgen für deinen Körper haben kann.
Die aufgenommene Nahrung kann dabei nicht mehr wie gewohnt aufgenommen werden. Bei einem gesunden Menschen ist die Darmschleimhaut auf eine bestimmte Art und Weise gefaltet. Experten bezeichnen die Falten auch als sogenannte Zotten. Durch die Struktur wird die Oberfläche des Darms vergrößert und Vitamine und Nahrungsbestandteile können leichter durch den Darm aufgenommen werden und in den Blutkreislauf gelangen. Leidet ein Mensch jedoch an einer Glutenunverträglichkeit, kann der Körper Nährstoffe schlechter aufnehmen. Auf Dauer kann es deshalb zu Mangelerscheinungen kommen.
Durch die Entzündung, die bei einer Glutenunverträglichkeit entsteht, werden die sogenannten Zotten zerstört. Das bedeutet, dass sich die Oberfläche des Darms verkleinert und die Nährstoffe nicht wie bei einem gesunden Menschen aufgenommen werden können.
Viele Experten streiten sich, ob es sich bei der Glutenunverträglichkeit aufgrund der Symptome um eine Allergie oder eine Autoimmunerkrankung handelt. Die Symptome deuten auf beides.
Eine Allergie beschreibt den Zustand der Abwehr des Immunsystems. Der Körper eine Allergie geplagten Menschen reagiert auf eigentlich harmlose Substanzen. So auch bei der Zöliakie. Gluten ist grundsätzlich harmlos für den Körper. Bei einer Glutenunverträglichkeit reagiert der Körper allerdings mit entsprechenden Symptomen.
Bei einer Autoimmunerkrankung bildet der Körper auf lange Sicht Antikörper gegenüber einem bestimmten Stoff. Auch das gilt für die Glutenunverträglichkeit. Die Zöliakie greift mittels des Immunsystems körpereigene Zellen an.
Die Wissenschaft ist sich deshalb inzwischen einig, dass es sich bei der Zöliakie um eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung handelt.
Wie äußert sich eine Glutenunverträglichkeit?
Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, plagen meist über Symptome im Magen-Darm-Trakt. Typische Beschwerden dabei sind Bauchschmerzen bis hin zu schmerzenden Bauchkrämpfen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit.
Die Zöliakie löst jedoch nicht nur kurzfristige Symptome aus. Der Mensch kann auch langfristig von der Erkrankung betroffen sein. Auf lange Sicht wird durch den Verzehr von Gluten die Schleimhaut des Darms verletzt. Die dauerhafte Entzündung schädigt die Schleimhaut langfristig. Eine drastische Folge davon ist, dass der betroffene Körper Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr wie gewohnt aufnehmen kann. Viele Betroffene leiden deshalb an einem Nährstoffmangel. Dies kann auf Dauer zu einem schweren Mangelzustand führen.
Wenn zum Beispiel ein Eisenmangel besteht, kann der Körper das Wasser schlechter in den Gefäßen halten. Es lagert sich stattdessen in den Gefäßen ein. Dadurch können sich Ödeme bilden. Langfristig verlieren viele Betroffene massiv an Gewicht. Dies ist auf die schlimmen Beschwerden im Verdauungstrakt zurückzuführen.
In manchen Fällen leiden Betroffene auch an sogenannten atypischen Symptomen. Das bedeutet die Symptome deuten in erster Linie nicht direkt auf eine Glutenunverträglichkeit hin. Eine Glutenunverträglichkeit kann deshalb zum Beispiel auch Hautausschlag oder eine Blutarmut auslösen.
Lebererkrankungen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Gelenkbeschwerden und Depressionen können ebenfalls durch die Zöliakie ausgelöst werden. Die Symptome der Zöliakie reichen in manchen Fällen sogar bis hin zu epileptischen Anfällen.
Die Beschwerden bei Kindern unterscheiden sich meistens von denen eines Erwachsenen. Leidet ein Kind an einem stark aufgeblähten Bauch oder übel riechendem Durchfall kann es sich dabei um entsprechende Hinweise für die Zöliakie handeln.
In dem Fall müssen die Symptome unbedingt mit einem Kinderarzt abgeklärt werden. Manche Kinder neigen außerdem dazu jegliche Mahlzeiten zu verweigert, weil sie durch die Symptome so starke Beschwerden haben. Dies ist ein automatischer Schutzmechanismus des Kindes. Es merkt, dass ihm die Nahrung nicht guttut. Der Körper verweigert dieses deshalb. Wesens- und Verhaltensveränderungen bei Kindern können übrigens auch auf eine Zöliakie hindeuten.
Was ist eine subklinische Zöliakie?
Bei vielen Betroffenen lassen sich im Körper typische Antikörper nachweisen. Die Dünnschleimhaut ist außerdem meistens ebenfalls dementsprechend verändert. In seltenen Fällen kann die Diagnose eines Arztes klar auf eine Zöliakie hinweisen, obwohl der Patient keinerlei Beschwerden dabei hat. Diese Verläufe sind besonders gefährlich, da dem Körper auf lange Sicht dennoch viele Nährstoffe fehlen werden. Der Körper kann diese durch die Zöliakie nicht aufnehmen.
Ärzte sprechen von einer subklinischen Zöliakie, wenn eine klare Diagnose gestellt werden kann, der Patient allerdings keinerlei Symptome hat. Die Antikörper im Blutbild des Betroffenen weißen dennoch klar auf eine Zöliakie hin.
Lasse dich deshalb unbedingt vorsorglich auf die Zöliakie testen, wenn enge Verwandte bereits daran erkrankt sind. Die Wahrscheinlichkeiten liegen dann besonders hoch, dass auch du betroffen bist.
Selbst wenn du nicht an Symptomen leidest, ist es dennoch ratsam, dass du dich dementsprechend verhältst. Vermeide in dem Fall den Verzehr von Gluten. Durch den weiteren Verzehr von Gluten erhöht sich das Risiko an weiteren Folgeerkrankungen zu erkranken.
Betroffene, die an einer subklinischen Zöliakie erkrankt sind und diese aus mangelnden Symptomen lange Zeit unerkannt blieb, leiden später in vielen Fällen an Folgeerkrankungen wie z. B. Osteoporose.
Ein Arzt kann in dem Fall über die Einschränkungen aufklären und einen konkreten Diätplan mit dir erstellen. Außerdem kann er dich über die Vor- und Nachteile von dem Verzicht auf Gluten aufklären.
Was ist eine potentielle Zöliakie?
Von einer potentiellen Zöliakie ist dann die Rede, wenn im Körper bereits Antikörper gegen Gluten nachgewiesen werden konnten, ohne dass die Dünndarmschleimhaut entsprechende Veränderungen aufweist.
Das Risiko dabei ist allerdings, dass die Symptome früher oder später auftreten und sich die Dünndarmschleimhaut dann ebenfalls entsprechend verändert. Ärzte raten Betroffenen aus dem Grund ebenfalls auf Verzicht von Gluten.
Im Falle einer potentiellen Zöliakie führt der Arzt die entsprechenden Tests nicht nur einmal, sondern mehrfach durch. Der Betroffene wird außerdem auf mögliche Mangelerscheinungen getestet. Je nachdem, wie weit fortgeschritten, die Symptome sind, besteht dann entsprechender Handlungsbedarf.
Die Behandlung der Zöliakie
Sobald ein Mensch mit einer Zöliakie diagnostiziert wurde, leidet er in der Regel sein Leben lang an der Erkrankung. Es gibt nach wie vor keine Therapie, die die Erkrankung heilen kann. Die einzige Möglichkeit der Therapie besteht im Verzicht.
Um die Symptome zu lindern und Folgeerkrankungen zu verhindern, solltest du deshalb dringend auf Gluten verzichten, wenn du an einer Unverträglichkeit leidest. Du verhinderst damit an Folgeerkrankungen zu erkranken und entlastest deinen Körper.
Durch eine glutenfreie Ernährung können die Symptome deutlich gemindert werden. In den meisten Fällen verschwinden diese sogar vollkommen. Du kannst also trotz der Zöliakie vollkommen beschwerdefrei leben.
Je nachdem seit wann du bereits an der Zöliakie leidest, ist es aber wichtig, dass die Mangelerscheinungen dementsprechend ausgeglichen werden. Dein Darm kann sich vollständig erholen und ist dann auch wieder in der Lage die Nährstoffe und Vitamine aus der Nahrung aufnehmen.
Glutenfreie Ernährung ? Was darf man bei Zöliakie nicht essen?
Menschen, die frisch mit der Zöliakie diagnostiziert wurden, fühlen sich oft in ihrer Ernährung eingeschränkt. Tatsächlich musst du einige Lebensmittel von deinem Speiseplan streichen, wenn du an einer Unverträglichkeit gegenüber Gluten leidest.
Eine glutenfreie Ernährung wird jedoch immer einfacher. Immer mehr Hersteller bieten glutenfreie Alternativen an. Du kannst dich deshalb trotz der Unverträglichkeit gesund und abwechslungsreich ernähren.
Vermeide alle glutenhaltigen Getreidesorten. Dazu gehört Weizen, Gerste, Dinkel, Roggen, Grünkern und Hafer.
Seit 2005 sind alle Hersteller dazu verpflichtet Gluten in Nahrungsmitteln anzugeben. Dies ist der Allergenkennzeichnungspflicht zu verdanken. Sei dir dabei allerdings bewusst, dass viele Hersteller nicht explizit Gluten auf der Verpackung erwähnen.
Sirup und Spirituosen sind von der Kennzeichnungspflicht übrigens ausgenommen. Achte deshalb ganz genau auf deren Inhaltsstoffe.
Die meisten Backwaren enthalten Gluten. Nudeln, Pizza und Müsli sind ebenfalls voll damit. Achte bei paniertem Fleisch unbedingt darauf welche Panade verwendet wurde. Bier enthält übrigens ebenfalls Gluten.
Eine glutenfreie Ernährung ist dennoch nicht aussichtslos. Es gibt viele Getreidesorten und Alternativen auf die du zurückgreifen kannst. Dazu gehören Reis, Mais, Hirse, Quinoa und Amarant. Sämtliche Obst und Gemüsesorten, sowie Kartoffeln, Fisch, Fleisch und Meeresfrüchte sind ebenfalls vollkommen glutenfrei.
Auch bei Hülsenfrüchten, Eiern, Milchprodukten, Nüssen, Ölen, Wein und Kaffee musst du nicht verzichten. Du wirst außerdem feststellen, dass der Supermarkt noch viele weitere glutenfreie Lebensmittel anbietet. Gehe auf Erkundungstour und informiere dich.
Was tun bei Mangelerscheinungen?
Bei einer Zöliakie entzündet sich die Schleimhaut des Darms. Dies ist auf das eigene Immunsystem zurückzuführen. Durch die Entzündung im Darm können Nährstoffe nicht mehr vollständig aus der Nahrung aufgenommen werden. Die Nährstoffe können dadurch nicht ins Blut befördert werden. In vielen Fällen kommt es deshalb zu Mangelerscheinungen bei den Betroffenen.
Oft sind lebenswichtige Vitamine und Spurenelemente von dem Mangel betroffen. Dies kann für den Betroffenen lebensgefährlich werden. Einem Mangel muss deshalb dringend entgegengewirkt werden. Bei einem Vitaminmangel sind oft Vitamin A, Vitamin B6, Vitamin K und Folsäure betroffen. Oft leiden Betroffene außerdem an einem Mangel an Eisen, Magnesium und Kalzium. Durch die Zöliakie kann der Körper diese nicht in ausreichenden Mengen aus der Nahrung aufnehmen.
Ein Vitaminmangel kann schlimme Folgen für den Körper haben. Durch einen Mangel an Eisen oder dem Vitamin B12 kann es zum Beispiel zu einer Blutarmut kommen. Die Folge eines Kalziummangels sind oft schlimme Muskelkrämpfe.
Sobald ein Mangel festgestellt wurde, musst du die fehlenden Vitamine und Spurenelemente unbedingt in Form von Nahrungsergänzungsmittel zu dir nehmen. Je nachdem wie stark der Mangel ist, kann der Arzt dir zudem eine Infusion verabreichen. Bei einem schweren Kalziummangel kann eine Injektion in den Muskel ebenfalls schnell für Abhilfe sorgen.
Zöliakie Symptome ? Was tun, wenn ein Baby an Zöliakie leidet?
Die Zöliakie ist genetisch übertragbar. Schon ein ungeborenes Baby kann aus dem Grund im Körper der Mutter an der Zöliakie leiden.
Ärzte empfehlen Müttern mit Babys, die an Zöliakie leiden, ihr Kind möglichst lange zu stillen oder mittels Flaschennahrung zu füttern. Die Muttermilch wirkt schützend auf das Baby. Außerdem stärkt sie das Immunsystem des Kindes. Einer Zöliakie kann dementsprechend vorgebeugt werden.
Indem du deinem Kind ab dem fünften Monat geringe Mengen an Gluten zufütterst, gewöhnt sich der Körper bereits daran und eventuell wird somit sogar verhindert, dass dein Kind an Zöliakie leidet, obwohl du daran erkrankt bist. Verzichte vor dem fünften Monat aber unbedingt auf die Fütterung von Gluten. Wenn bereits ein Risiko besteht, dass dein Kind daran erkranken kann, erhöhst du die Chance, indem du seinen Körper mit Gluten belastest bevor der Magen-Darm-Trakt bereit dafür ist.
Teile dem Kinderarzt so früh wie möglich mit, wenn enge Verwandte an Zöliakie leiden. Der Arzt kann dein Kind in dem Fall bereits früh auf eine Unverträglichkeit testen. Du hast dadurch Gewissheit und kannst dein Kind bestmöglich versorgen.
Eine unentdeckte Zöliakie bei einem Baby kann noch größere Folgen als bei einem Erwachsenen haben. Ein Mangel an Nährstoffen im Kindesalter kann sogar zu einer Entwicklungsstörung führen. Nehme das Thema deshalb unbedingt Ernst und spreche mit deinem Kinderarzt darüber.
Ausnahme: nicht behandelbare Zöliakie
Grundsätzlich ist die Zöliakie durch den konsequenten Verzicht von Gluten behandelbar. Es gibt allerdings eine Form der Erkrankung, die sogenannte refraktäre Zöliakie, deren Symptome nur schwierig in den Griff zu bekommen sind. Diese Form tritt jedoch nur bei etwa 1,5 % aller Betroffenen auf und kommt deshalb selten vor.
Bei der refraktären Zöliakie kann im Blut der klassische Nachweis für eine Zöliakie gefunden werden. Der Dünndarm weist ebenfalls typische Symptome auf.
Der Verlauf der Krankheit kann durch den Verzicht von Gluten allerdings nicht beeinflusst werden. Die Symptome bleiben auch bei absolutem Verzicht weiterhin bestehen. Sie können nur medikamentös gelindert werden.
Die Ursache der Zöliakie
Obwohl die Mechanismen im Körper eines Betroffenen bereits durchgehend erforscht wurden, konnte die Ursache für die Zöliakie bisher nicht erforscht werden.
Es ist bereits bekannt, dass die Zöliakie durch die Genetik beeinflusst wird. Des Weiteren wird vermutete, dass Umwelteinflüsse, aber auch die Ernährung von Kind an eine wichtige Rolle spielen.
Die Genetik
Die erblichen Faktoren spielen eine große Rolle dabei, ob ein Mensch an der Zöliakie erkrankt oder nicht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dabei ein bestimmtes Oberflächenprotein vererbt wird. Durch das Protein steigt die Wahrscheinlichkeit an der Zöliakie zu erkranken.
Es ist für die Bindung von Bruchstücken im Gluten verantwortlich und damit an der entzündlichen Immunreaktion beteiligt. Die Kinder von Betroffenen haben eine etwa 15 Mal so hohe Chance an Zöliakie zu erkranken.
Umwelteinflüsse
Die Ernährung, aber auch die Umwelteinflüsse spielen eine große Rolle dabei, ob ein Mensch an einer Zöliakie erkrankt. Wenn ein Kind schon im Säuglingsalter mit großen Mengen an Gluten in Kontakt gekommen ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es im späteren Verlauf seines Lebens an Zöliakie erkranken wird.
Auf der anderen Seite haben Wissenschaftler festgestellt, dass geringe Mengen Gluten ab dem fünften Monat sogar verhindern können, dass ein Kind an einer Unverträglichkeit gegenüber Gluten erkrankt.
Die Diagnose von Zöliakie
Falls du den Verdacht hast, an Zöliakie erkrankt zu sein, solltest du dringend deinen Hausarzt oder einen Facharzt aufsuchen. Ärzte, die auf den Verdauungstrakt spezialisiert sind (Gastroenterologen) sind ebenfalls eine gute Anlaufstelle.
Körperliche Untersuchung
Der Arzt beginnt die Anamnese in den meisten Fällen mit einer körperlichen Untersuchung und Befragung. Dabei möchte er die bisherigen Beschwerden herausfinden.
Viele Ärzte stellen dabei folgende Fragen:
- Leidest du an Durchfall?
- Leidest du an Bauchschmerzen?
- Hast du an Gewicht verloren?
- Bestehen Hautausschläge oder andere Hautprobleme?
- Gibt es Zöliakie in der Familie?
- Wurde bereits ein Unverträglichkeiten-Test durchgeführt?
Nach der Befragung findet dann eine körperliche Untersuchung statt. Der Arzt sucht hierbei nach klassischen Hinweisen für die Zöliakie. Das Stethoskop hilft ihm dabei die Bauch- und Darmgeräusche auf Auffälligkeiten zu prüfen. Er klopft den Bauchraum ab und testet damit, ob sich vermehrt Luft im Bauch befindet.
Die Zöliakie kann allerdings nicht durch eine reine Anamnese und körperliche Untersuchung diagnostiziert werden. In den meisten Fällen sind deshalb weitere Untersuchungen notwendig.
Wie kann man Zöliakie testen?
Um die Zöliakie klar zu diagnostizieren ist ein Bluttest notwendig. Das Blut wird dabei auf bestimmte Antikörper getestet.
Wenn du an einer starken Zöliakie leidest, reicht ein Atemtest aus. Dann kann der Arzt die Antikörper bereits über die Atemluft feststellen. Viele Menschen vertrauen außerdem auf einen Selbsttest. Ärzte raten jedoch dringend davon ab. Um die Zöliakie mit Sicherheit feststellen zu können, musst du einen Arzt aufsuchen.
Um ganz sicherzugehen, dass es sich um die Zöliakie handelt und um außerdem herauszufinden wie stark du von der Krankheit betroffen bist, entscheiden sich viele Ärzte zusätzlich zu der Entnahme einer Probe aus dem Dünndarm. Diese weist im Falle einer Zöliakie eine für die Krankheit klassische Veränderung auf.
Wenn der Bluttest bereits einen sehr hohen Antikörper-Wert vorgibt, verzichten viele Ärzte auf die Gewebeprobe aus dem Dünndarm. Diese muss unter Narkose stattfinden und stellt deshalb eine zusätzliche Belastung für deinen Körper dar.
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