Hast du oft Magenschmerzen oder Verdauungsprobleme? Viele Menschen leiden an einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln.
Abgeschlagenheit, Energielosigkeit und Probleme im Verdauungstrakt könnten ein klares Indiz für eine Unverträglichkeit gegenüber Hefe sein. Sie kommt in vielen Lebensmitteln vor. Sie ist vor allem in Brot und süßen Backwaren enthalten, aber auch in Soßen und Süßigkeiten. Selbst Bier und Wein enthält Hefe. Auch Käse, Kefir oder Fruchtsäfte können Spuren enthalten – ebenso wie manche Kosmetikprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel.
Eine Unverträglichkeit gegenüber Hefe musst du dabei nicht sofort spüren. Diese kann sich langsam entwickeln und deshalb erst spät bemerkt werden.
Was ist Hefe?
Hefe besteht aus Hefepilzen. Sie wird in vielen Lebensmitteln zur Gärung eingesetzt. Durch das Hinzugeben von Hefe kann Zucker, aber auch Kohlenhydrate in Alkohol umgewandelt werden.
Wusstest du, dass selbst in Wein und Bier Hefe enthalten ist? Diese wird hinzugefügt, um den Gärungsprozess auszulösen. Die Gärung zersetzt den Zucker und wandelt diesen in Alkohol um.
In Backwaren wird Hefe dazu genutzt, den Teig luftig zu machen. Die Hefe beeinflusst außerdem einen Vorgang, der den Teig aufgehen lässt. Hefe wird aber nicht nur in Lebensmitteln oder alkoholischen Getränken eingesetzt, sondern kommt auch in Kosmetik und vielen Medikamenten vor.
Kann man gegen Hefe allergisch sein?
Eine Hefe Unverträglichkeit ist keine Seltenheit. Viele Menschen reagieren unverträglich oder gar allergisch gegen die Hefepilze.
Eine Unverträglichkeit gegenüber Hefe kann viele Facetten haben. Die meisten Betroffenen leiden dabei allerdings hauptsächlich an Symptomen, die den Verdauungstrakt betreffen. Bei einer Unverträglichkeit wird das Immunsystem nicht beansprucht. Meist reagiert der Körper unverträglich, weil ihm ein bestimmtes Enzym oder Transportprotein fehlt. Der Körper ist dann nicht in der Lage, die Hefe vollständig zu verstoffwechseln – häufig liegt eine Hefeintoleranz also an einem Enzymmangel.
Verschiedene Lebensmittel und Stoffe, auf die Du empfindlich reagierst, können sich auf Dein allgemeines Empfinden auswirken.

Bei einer Allergie hingegen ist das Immunsystem betroffen. Bei vielen Menschen, die an einer Allergie leiden, reicht es bereits aus, wenn sie mit dem Lebensmittel in Kontakt kommen. Der Verzehr löst bei vielen starke Symptome aus. Meistens reagiert der gesamte Organismus mit einer starken allergischen Reaktion. Die Symptome können dabei von Hautausschlag bis hin zu lebensbedrohlichen Beschwerden reichen. Oft schwellen bei einer allergischen Reaktion die Atemwege an. In seltenen Fällen kann es dann sogar zu einem anaphylaktischen Schock kommen.
Wenn du weißt, dass du an einer Allergie leidest, solltest du streng darauf achten, nicht mit dem Lebensmittel in Kontakt zu kommen. Eine Allergie tritt selten auf, kann aber dennoch vorkommen. Dadurch, dass Hefe in vielen Lebensmitteln enthalten ist, musst du bei einer Hefe Allergie besonders vorsichtig sein.
Ursachen einer Hefe Unverträglichkeit
Oft sind die Ursachen einer Unverträglichkeit nicht klar herauszufinden. Meistens entsteht eine Unverträglichkeit deshalb, weil der Körper nicht in der Lage ist, bestimmte Bestandteile der Hefe zu verdauen. Dein Körper kann die Hefe nicht ordnungsgemäß aufnehmen und reagiert deshalb mit Beschwerden.
Wenn du an einer Hefe Unverträglichkeit leidest, werden die Bestandteile zu Abbauprodukten zersetzt. Diese rufen dann entsprechende Symptome hervor. Meist sind die Symptome auf den Mangel eines bestimmten Enzyms zurückzuführen. Dein Körper ist deshalb nicht in der Lage, die Hefe ordnungsgemäß zu verwerten.
Eine Unverträglichkeit kann außerdem durch den zu häufigen Verzehr ausgelöst werden. Dein Körper reagiert dann unverträglich.
Was sind die Symptome einer Hefe Unverträglichkeit?
Jeder Mensch reagiert anders bei einer Unverträglichkeit. Meistens wirkt sich eine Unverträglichkeit jedoch stark auf die Lebensqualität aus. Die meisten Betroffenen leiden vor allem an Problemen im Verdauungstrakt.
Blähungen, Verdauungsstörungen und Magenkrämpfe sind dann oft keine Seltenheit. Viele Menschen leiden außerdem an Mundgeruch, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen. Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Hautreaktionen (z. B. Ekzeme) können ebenfalls auf eine Unverträglichkeit hindeuten.
Unterschied zwischen einer Allergie gegen Hefe und einer Unverträglichkeit
Bei einer Allergie ist das Immunsystem betroffen, sobald du den allergischen Stoff zu dir nimmst. Dein Körper erkennt einen normalerweise ungefährlichen Fremdstoff als Allergen an und bildet dementsprechend Antikörper.
Bei einer Hefe Allergie reagiert das Immunsystem meistens auf das Eiweiß, das in der Hefe enthalten ist.
Typische Symptome einer Allergie sind das Anschwellen von Lippe und Zungen, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschläge und Atemwegserkrankungen. Eine Allergie kann im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock führen.
Wenn du an einer Allergie gegen Hefe leidest, kann es außerdem schon ausreichen, wenn du zum Beispiel beim Backen mit dem Hefepulver in Kontakt kommst. Die Symptome einer Allergie sind deutlich schwerwiegender als die einer Unverträglichkeit. Eine Allergie kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Bei einer Unverträglichkeit ist vor allem der Magen-Darm-Trakt betroffen. Personen, die an einer Unverträglichkeit erkrankt sind, leiden deshalb meistens an Symptomen wie Durchfall, Übelkeit, Blähungen oder Verstopfung.
Die Beschwerden, die durch eine Unverträglichkeit ausgelöst werden, sind deutlich milder als die einer Allergie. Ein weiterer großer Unterschied zwischen einer Allergie und einer Unverträglichkeit ist außerdem das Auftreten der Symptome. Bei einer Unverträglichkeit können die Symptome erst Stunden oder manchmal sogar erst Tage später auftreten. Die Beschwerden einer Allergie hingegen treten meistens schon innerhalb weniger Minuten auf.
Wie kann man eine Hefe Unverträglichkeit testen?
Reagierst du mit klassischen Symptomen einer Allergie, nachdem du Hefe gegessen hast? Der einfachste Weg, um herauszufinden, ob du tatsächlich an einer Allergie leidest, ist durch den Test beim Arzt.
Der Arzt kann entweder einen Bluttest bei dir durchführen oder einen Pricktest. Ein sogenannter Epikutantest gibt ebenfalls Aufschluss darüber, ob du an einer Allergie leidest.
Um eine Hefe Unverträglichkeit festzustellen, kannst du alternativ auch eine Eliminationsdiät durchführen. Dazu lässt du das unverträgliche Lebensmittel für eine bestimmte Zeit von deinem Speiseplan weg. Am besten führst du parallel zu der Eliminationsdiät zusätzlich ein Ernährungstagebuch, in dem du ganz genau notierst, was du gegessen hast und welche Symptome du im Anschluss hast.
Das Ernährungstagebuch gibt nicht nur dir, sondern auch deinem Arzt Aufschluss darüber, was du gegessen hast und welche Symptome du hattest. Dadurch kannst du zusammen mit deinem Arzt ausschließen, auf welche Lebensmittel du unverträglich reagierst. Sei dabei ganz genau. Die Symptome einer Unverträglichkeit können auch erst viele Tage später auftreten.
Nur wenn du alle Lebensmittel und Symptome ganz genau aufschreibst, kann dir das Ernährungstagebuch Aufschluss geben.
Alternativ kannst du auch einen Unverträglichkeitstest mit Haarprobe für Zuhause machen, wie z. B. von Medicross. Dabei wird deine Haarprobe im Labor analysiert – ganz ohne Blutabnahme oder Arztbesuch. So erhältst du Hinweise auf potenzielle Reaktionen gegenüber Hefe und über 750 weiteren Substanzen.
Verschiedene Lebensmittel und Stoffe, auf die Du empfindlich reagierst, können sich auf Dein allgemeines Empfinden auswirken.

Ist in Hefe Histamin?
Hefe enthält grundsätzlich kein Histamin. Es kann jedoch sein, dass es bei der Herstellung von bestimmten Lebensmitteln, denen Hefe hinzugefügt wird, Histamin entsteht. Wissenschaftler sind sich über die Wirkung von Hefe bzgl. Personen, die an einer Histaminintoleranz leiden noch sehr uneinig.
Anders ist es jedoch bei dem Hefeextrakt. Das Hefeextrakt erfolgt durch die Aufspaltung von abgetöteter Hefezellen. Dabei können hohe Mengen Histamin freigesetzt werden.
Personen, die an einer Histamin Unverträglichkeit leiden, sollten deshalb kein Hefeextrakt verzehren. Das Extrakt kann starke Symptome auslösen und dadurch dem Organismus schaden.
Was tun bei einer Hefe Unverträglichkeit?
Eine Hefe Unverträglichkeit kann gut behandelt werden, indem du für eine bestimmte Zeit auf den Verzehr von Hefe verzichtest. Gib deinem Körper die Chance, sich von der Unverträglichkeit zu erholen. Nur so können die Symptome vollkommen verschwinden und dein Organismus kann sich regenerieren.
Vollkommen auf Hefe zu verzichten ist nicht leicht, denn das bedeutet, dass du viele Lebensmittel von deinem Speiseplan streichen musst, die normalerweise für die meisten Menschen ganz selbstverständlich sind.
Dazu zählen jede Art von Brot und Brötchen und anderen Backwaren. Alkoholische Getränke wie Wein und Bier enthalten Hefe und dürfen deshalb ebenfalls nicht verzehrt werden. Auch Essig, Sojasaucen, fermentierte Produkte oder Fertigsoßen können problematisch sein.
Achte deshalb beim Einkauf genau auf die Zutatenliste. Bei verarbeiteten Produkten ist Hefe oft enthalten, selbst wenn man es nicht vermutet.
Was sind die Alternativen zu Hefe?
Eine hefefreie Diät ist nicht ganz einfach, aber in jedem Fall möglich. Es gibt viele hefefreie Lebensmittel, auf die du als Alternative zurückgreifen kannst. Dazu gehören:
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Buchweizen, Hirse, Quinoa
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Reiswaffeln
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jegliche Art von Gemüse
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Fleisch und Fisch
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Eier
Als Hefe-Ersatz für Teige bieten sich z. B. Backpulver, Natron (in Kombination mit Säure wie Zitronensaft oder Essig) sowie selbstgemachtes Hefewasser (aus Zucker, Wasser und Datteln) an. Diese Alternativen funktionieren als Triebmittel, wenn auch mit etwas anderem Geschmack und anderer Backweise.
Grundsätzlich gilt: wenn das Lebensmittel nicht bearbeitet wurde, kannst du es meist ohne Probleme verzehren. Gemüse und Obst enthalten von Natur aus keine Hefe und können deshalb selbst bei einer Hefe Unverträglichkeit bedenkenlos gegessen werden.
Selbst wenn die Diagnose einer Hefe Unverträglichkeit erst mal ein Schock für dich ist – lass dich nicht einschränken. Es gibt viele kreative Möglichkeiten, köstliche hefefreie Gerichte zuzubereiten.