- 1 Nahrungsmittelunverträglichkeit – Alles Wissenswerte!
- 2 Wie äußert sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?
- 3 Was gibt es für Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
- 4 Glutenunverträglichkeit
- 5 Laktoseintoleranz
- 6 Ei-Unverträglichkeit
- 7 Nussallergie
- 8 Fruktoseintoleranz
- 9 Wo kann man Unverträglichkeiten testen?
Nahrungsmittelunverträglichkeit – Alles Wissenswerte!
Nahrungsmittelunverträglichkeit – Alles Wissenswerte!
Experten sprechen dann von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, wenn ein Mensch bestimme Lebensmittel oder Bestandteile davon nicht verdauen kann. Inzwischen gibt es eine ganze Vielzahl an verschiedenen Nahrungsmittelallergien. Ein klassischer Hinweis auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist es, wenn der Betroffene nach dem Verzehr unter Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen leidet. Der Organismus des Menschen ist nicht in der Lage die zugeführte Nahrung zu verarbeiten und reagiert deshalb mit einer entsprechenden Abwehrreaktion. Der menschliche Stoffwechsel zeigt in diesem Fall klare Signale für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Wie äußert sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit? Was für Unverträglichkeiten gibt es und wo kann man die Nahrungsmittelunverträglichkeit testen lassen?
Wie äußert sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?
Die meisten Betroffenen berichten über Symptome des Verdauungstraktes. Je nachdem um welches Nahrungsmittel es sich handelt, können die Beschwerden sehr unterschiedlich ausfallen. Sie reichen von Bauchkrämpfen bis hin zu Verdauungsbeschwerden mit Durchfall und Erbrechen. Auch Übelkeit, Verstopfung und Bauchschmerzen zählen zu den klassischen Symptomen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Oft klagen Betroffene zudem über Kopfschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Auch unreine Haut kann ein Indiz für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein. In seltenen Fällen berichten Patienten auch von Herzrasen oder Schwindel.
In jedem Fall müssen die Beschwerden mit einem Facharzt abgeklärt werden. Oft ist es sinnvoll seinen Hausarzt aufzusuchen. Dieser kann den Betroffenen dann im Notfall an einen Facharzt überweisen. Die Symptome sollten auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden, da hinter allen Symptomen auch andere ernsthafte Erkrankungen stecken können. Es ist also wichtig, dass dies rechtzeitig abgeklärt wird.
Was gibt es für Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Inzwischen gibt es eine Vielzahl verschiedener Unverträglichkeiten. Die Liste ist dabei unendlich. So kann ein Betroffener gegen eine ganze Gruppe von Nahrungsmitteln allergisch sein wie dies zum Beispiel bei der Glutenintoleranz oder der Laktoseintoleranz der Fall ist, oder aber der Betroffene reagiert nur auf ein bestimmtes Lebensmittel allergisch. Letzteres erfordert keine große Lebensumstellung.
Glutenunverträglichkeit
Die Glutenunverträglichkeit wird auch als Zöliakie bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine entzündliche Darmerkrankung bei der der Betroffene keine glutenhaltigen Lebensmittel zu sich nehmen kann. Die Zufuhr von dem Klebereiweiß Gluten löst bei Menschen mit einer Glutenintoleranz eine fehlgeleitete Immunreaktion aus. Gluten findet sich vor allem in vielen Getreidearten wieder. Bei der Einnahme von Gluten wird sich die Dünndarmschleimhaut des Betroffenen entzünden.
Die Beschwerden einer Glutenintoleranz beschränken sich in vielen Fällen auf den Magen-Darm-Trakt. Betroffene klagen meist über massiven Durchfall und Bauchschmerzen nachdem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln. Bisher ist die einzige erfolgreiche Therapieform bei einer Unbekömmlichkeit gegenüber glutenhaltigen Lebensmitteln der lebenslange Verzicht auf diese Art von Nahrungsmittel. Auch Blähungen ist ein klassisches Symptom der Zöliakie. Manche Betroffene zeigen jedoch vollkommen atypische Symptome wie Lebererkrankungen oder auch Hautentzündungen. Auch Gelenkbeschwerden, Depressionen oder Stimmungsschwankungen können Symptome der Glutenintoleranz sein.
Die Diagnose findet meist über einen Bluttest statt, bei dem die Antikörper gemessen werden. Auch eine Biopsie der Dünndarmschleimhaut kommt in manchen Fällen infrage. Eine Glutenintoleranz ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Wird diese ignoriert können sich aus der Intoleranz weitere Erkrankungen wie beispielsweise eine Laktoseintoleranz oder sogar eine Krebserkrankung im Darmbereich entwickeln.
Laktoseintoleranz
Von einer Laktoseintoleranz spricht man dann, wenn der Betroffene keine Milch bzw. Milchprodukte verzehren kann. Bei den meisten Betroffenen kommt es durch den Verzehr zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder Blähungen. Die Intoleranz liegt jedoch nicht bei der Milch, sondern bei der in Milch enthaltener Laktose. Es handelt sich dabei um den in Milchprodukten vorkommender Milchzucker.
Die Ursachen einer Intoleranz gegenüber Milchzucker ist auf ein fehlendes Enzym im Körper des Betroffenen zurückzuführen. Das Enzym Laktase ist dafür verantwortlich den Milchzucker, also die Laktose, im Darm zu spalten, sodass der menschliche Organismus ihn dann weiter verwerten kann. Manche Betroffene verfügen über das Enzym, jedoch nicht in ausreichender Menge. Nimmt der Betroffene zu viel Milchzucker zu sich, kann der Körper die Menge nicht mehr verbreiten und reagiert mit den klassischen Symptomen einer Intoleranz darauf.
Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich jedoch nicht um eine Allergie gegen Milch, sondern um eine Intoleranz gegen den in der Milch enthaltenen Milchzucker.
Die Symptome einer Laktoseintoleranz treten in der Regel kurz nach der Nahrungsaufnahme auf. Wie viel Milchzucker zu sich genommen werden muss, um die Intoleranz auszulösen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Symptome können dabei eher mild ausfallen und nur ein leichtes Völlegefühl auslösen oder aber bis hin zu starken Blähungen, Durchfall und schlimmen Bauchschmerzen hinreichen. Vor allem bei den eher milden Symptomen bleibt die Laktoseintoleranz oft unentdeckt.
Eine Laktoseintoleranz ist grundsätzlich nicht heilbar. Es ist jedoch für den Betroffenen möglich dennoch Beschwerdefrei zu leben. Dies erfordert in den meisten Fällen eine Ernährungsumstellung. In manchen Fällen erholt sich die Darmschleimhaut nach einer gewissen Zeit der Abstinenz und der Betroffene kann danach wieder alle Milchprodukte ohne Probleme verzehren.
Ei-Unverträglichkeit
Etwa 0,2 Prozent der gesamten Weltbevölkerung leiden an der Hühnerei-Allergie. Sie tritt meist im Kleinkindalter auf und verschwindet bei den meisten Kindern vor dem Erreichen des 10. Lebensjahres wieder. Trotzdem ist es auch möglich, dass Erwachsene an der Unbekömmlichkeit erkranken. Leidet ein Mensch an einer Ei-Unverträglichkeit reagiert sein Körper meist allergisch auf bestimmte Eiweißbestandteile. Besteht eine Allergie reagiert der Körper des Betroffenen nach dem Aufnehmen von Speisen, in denen Ei enthalten ist mit einem Abwehrmechanismus. Der Körper nimmt das Eiweiß als Gefahr wahr und bekämpft diese.
Typische Symptome einer Ei-Allergie sind Hautausschläge und Juckreiz. Dies ist auf die vermehrte Histamin Ausschüttung zurückzuführen. Manche betroffene sind nur gegen bestimmte Eiweiße allergisch. Die meisten Allergene, die im Ei enthalten sind, verschwinden beim Erhitzen. Deshalb können viele Allergiker trotzdem Lebensmittel zu sich nehmen, in denen das Ei erhitzt wurde.
Eine Hühnerei-Unverträglichkeit lässt sich in der regel nicht medikamentös behandeln. Es können allerdings die Symptome der Allergie mittels Medikamenten behandelt werden. Die beste Möglichkeit für den Betroffenen ist es dennoch auf die Zufuhr von Eiern und eihaltigen Speisen zu verzichten. In vielen Fällen hält die Ei-Allergie nur eine bestimmte Zeit an. Das bedeutet, dass der Betroffene nach einer gewissen Zeit nicht mehr allergisch auf das Eiweiß reagiert.
Nussallergie
Die Nussallergie ist die am häufigsten vorkommende Nahrungsmittelallergie. Die Allergie bedeutet für den Betroffenen oft große Einschränkungen in seinem Leben. In vielen Lebensmittel sind Nüsse oder zumindest Spuren von Nüssen enthalten. Leidet ein Mensch an einer Nussallergie, kann er entweder gegen mehrere Nusssorten oder aber nur gegen eine bestimmte Nusssorte allergisch sein.
Die Heilungschancen der Allergie sind sehr gering. In den meisten Fällen bleibt die Allergie lebenslang bestehen. Meist entwickelt sich diese bereits im Kindesalter. Erwachsene leiden in Verbindung mit der Nussallergie häufig an einer sogenannten Kreuzallergie. Die Nussallergie wird dadurch durch eine Birkenpollenallergie ausgelöst. Die Pollen der Birke enthalten Nuss-ähnliche Eiweiße. Es kann deshalb zu einer sogenannten Kreuzallergie kommen.
Die Symptome einer Nussallergie sind nicht zu unterschätzen und müssen sehr Ernst genommen werden. Betroffene können Symptome wie Juckreiz, Hautausschlägen bis hin zur Atemnot leiden. Vor allem letzteres kann bei Missachtung zum Tod führen. Auch Durchfall und Übelkeit sind keine Seltenheit in der Symptomatik einer Nussallergie.
Die Nussallergie ist nicht heilbar. Die beste Möglichkeit für den Betroffenen ist der Verzicht auf Nüsse. Dies erfordert ebenfalls eine konsequente Kontrolle von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln. Der Betroffene sollte jedoch immer ein Notfallmedikament in der Tasche haben. Am besten eignet sich hierfür ein Antihistaminika. Dieses wird vom Arzt verordnet und kann im Notfall eingenommen werden.
Fruktoseintoleranz
Vor allem bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kann eine Fruktoseintoleranz zum Feind werden. Fruktose steckt in Fruchtzucker und kommt daher in fast allen Obstsorten vor. Leidet ein Mensch an einer Fruktoseintoleranz kann sein Körper die Fruktose entweder gar nicht verbreiten oder nur eine bestimmte Menge der Fruktose auf einmal aufnehmen.
Typische Symptome für eine Fruktoseintoleranz sind Bauchschmerzen und Durchfall. Auch Blähungen sind keine Seltenheit. Die Diagnose einer Fruktoseintoleranz findet mittels eines Atemtests beim Arzt statt. Leidet ein Mensch an einer Fruktoseintoleranz kann dieser keine Fruktose mehr zu sich nehmen. Dies ist aber bei den wenigsten Betroffenen der Fall. Die meisten leiden vielmehr an einer Fruktoseunverträglichkeit. Dies bedeutet sie können nur eine gewisse Menge an Fruktose zu sich nehmen. Eine komplett Fruktose freie Ernährung ist zudem absolut nicht zu empfehlen.
Das Immunsystem des Betroffenen reagiert auf die Aufnahme von Fruktose. Grundsätzlich kann jeder Mensch aber nur eine bestimmte Menge von Fruktose auf einmal zu sich nehmen. Wird diese Menge überschritten, kann der Dünndarm den Fruchtzucker nicht mehr verarbeiten und es kommt zu den typischen Symptomen. Die Menge, die ein Betroffener zu sich nehmen kann, ist deutlich geringer als die eines gesunden Menschen. Betroffene sollten demnach darauf achten nicht zu viel Fruchtzucker auf einmal zu konsumieren.
Wo kann man Unverträglichkeiten testen?
Vor allem in den westlichen Regionen der Welt leiden immer mehr Menschen an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Typische Symptome dafür sind Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Erbrechen. Liegen diese Symptome nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels vor, sollte sich der Betroffene auf eine mögliche Lebensmittelunverträglichkeit testen lassen.
Die Art des Testes richtet sich grundsätzlich nach der Intoleranz. Es empfiehlt sich deshalb ein Ernährungstagebuch zu führen. In diesem sollten alle verzehrten Lebensmittel aufgeführt werden. Wichtig für den Arzt sind ebenfalls die Reaktion auf den Verzehr des Lebensmittels. Im Tagebuch sollten deshalb auch die Reaktionen des Körpers nach dem Verzehr aufgeführt werden.
Eine Lebensmittelunverträglichkeit kann beim Hausarzt oder einem Facharzt getestet werden. Dieser kann mögliche Lebensmittelunverträglichkeiten entweder mittels eines Atemtests oder eines Bluttestes bestimmen.