Können Unverträglichkeiten Stress verursachen?
Im Zusammenhang mit Nahrungsintoleranzen werden oft auch Unverträglichkeiten und Stress gemeinsam erwähnt – wo liegt der Zusammenhang?
Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kann nicht nur der Darm leiden. Neben Blähungen und Reizdarmsyndrom treten häufig auch juckende Haut, Akne, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, Müdigkeit und Atemprobleme auf, von denen viele zu einer schlechten Stimmung und Lethargie beitragen können.
Stress durch Unverträglichkeiten
Stress und psychisches Unwohlsein können durch viele Faktoren ausgelöst werden. Sie können sich auf ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Situation beziehen oder über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen. In jedem Fall solltest Du diese mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt besprechen.
Wenn Du den Verdacht hast, dass etwas, das Du isst, Probleme verursacht, die zu Deinem Stimmungstief beitragen, ist es vielleicht an der Zeit, Deine Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen. Stress durch Unverträglichkeiten auf den Grund zu gehen, kann frustrierend sein. Bei einer Eliminationsdiät, bei der man einige Wochen lang jeweils eine Zutat weglässt, um zu sehen, wie man sich fühlt, kann es lange dauern, bis man die Auslöser herausfindet. Da viele von uns auf bis zu sechs Zutaten reagieren, kann es eine Weile dauern, bis Du das Gesamtbild erkennen kannst. Außerdem können die Lebensmittel, auf die man reagiert, oft überraschend sein. Es ist typisch, bei Lebensmittelunverträglichkeiten ein paar „übliche Verdächtige“ verantwortlich zu machen, aber in Wirklichkeit kann alles, von Rindfleisch bis Brokkoli, die Ursache sein.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien als Ursache für Stress?
Tatsächlich können die physischen und psychischen Reaktionen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder einer Allergie auch versetzt eintreten, was es umso schwerer macht, den genauen Verursacher schnell und verlässlich zu bestimmen.
Doch da sich die Symptome einer Allergie und einer Nahrungsmittelunverträglichkeit gleichen können, müssen wir nochmal auf den Unterschied eingehen. Lebensmittelallergien sind in der Regel eine unmittelbare Immunreaktion auf ein bestimmtes Lebensmittel (häufige Übeltäter sind Eier, Fisch, Kuhmilch und Erdnüsse) und können lebensbedrohlich sein. Lebensmittelunverträglichkeiten sind heimtückisch und verursachen, wie erwähnt, oft erst später Symptome (oft erst Tage nach dem Verzehr des betreffenden Lebensmittels). Nahrungsmittelunverträglichkeiten können auf Störungen der Enzyme, die zur Aufspaltung unserer Nahrung beitragen, auf ein Ungleichgewicht der Darmbakterien und eine schlechte Darmfunktion zurückzuführen sein, um nur einige Beispiele zu nennen.
Diese verzögerten Lebensmittelreaktionen werden mit verschiedenen allergischen Symptomen und Krankheiten in Verbindung gebracht. Zu den psychischen Problemen im Zusammenhang mit verzögerten Nahrungsmittelallergien gehören: ADHS, Angstzustände, Autismus, chronische Müdigkeit mit psychischer Ermüdung, Depressionen, Schwindel, Hyperaktivität, Lethargie, PMS, Verspannungen, Gewichtszunahme und -abnahme.
Wie genau tragen nun diese Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten zu den oben genannten psychischen Problemen bei? Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen Stress, Entzündungen und Krankheiten aufgezeigt. Isst man aufgrund von Stress, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass man Entzündungen und Lebensmittelallergien entwickelt. Dies führt dann zu Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit.
Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und unser Darmmikrobiom
Lebensmittelunverträglichkeiten können sich also auf unsere psychische Gesundheit auswirken. Hierbei ist die Beziehung zwischen unserem Darmmikrobiom, dem Immunsystem und unserem Gehirn entscheidend.
Schon gewusst? Der Begriff ?Darmflora? oder ?Darmmikrobiom? beschreibt alle im Darm befindlichen Mikroorganismen und deren Zusammenspiel.
Die Wände unseres Verdauungstrakts bilden eine Barriere zwischen dem, was wir essen, und dem Rest unseres Körpers. Ein ungesundes Darmmikrobiom kann zu erhöhten Entzündungswerten führen und die Wände anfällig für strukturelle Schäden machen. Unsere Darmwand besteht aus Zellverbindungen, die verhindern, dass Bakterien und große Nahrungsmoleküle in den Blutkreislauf gelangen. Wenn diese jedoch beschädigt werden, können Proteine aus Nahrungsmitteln, die nicht in unserem Blutkreislauf zirkulieren sollten, eindringen, und als Reaktion wird eine Immunantwort ausgelöst.
Diese Reaktion wird durch IgG, einen Antikörper, vermittelt, der zum Schutz gegen bakterielle und virale Infektionen sowie gegen Nahrungsmittelantigene beiträgt und die am häufigsten vorkommende Immunzelle im Körper ist. Während Lebensmittelantigene in der Regel schnell durch ein intelligentes System, das so genannte retikuloendotheliale System, abgebaut werden, kann diese Immunreaktion bei strukturellen Schäden und einem schlechten Darmmikrobiom immer wieder auftreten. Es wird vermutet, dass eine chronische Immunreaktion wie diese negative Auswirkungen auf das Gehirn haben kann, indem sie dessen eigene strukturelle Barriere, die so genannte Blut-Hirn-Schranke, beschädigt. Solltest Du also im Zuge einer Lebensmittelunverträglichkeit oder einer Allergie eine psychische Belastung empfinden, suche bitte umgehend Deine Ärztin oder Deinen Arzt auf.
Eine Unverträglichkeit mit einem Selbsttest für zu Hause feststellen
Solltest Du Dir unsicher sein, ob Du mitunter an einer Unverträglichkeit leidest, empfiehlt sich ein Unverträglichkeit Selbsttest mit Haarprobe für zu Hause. Dazu erhältst Du einen Fragebogen, den Du ausfüllst und zusammen mit Deiner Haarprobe an unser Labor schickst. Die Ergebnisse erhältst Du per Mail in Form eines leicht nachzuvollziehenden Reports.
Das Ergebnis kann Dir dabei helfen, Deine Ernährung anzupassen. Außerdem kann eine personalisierte Nährstoffmischung dazu beitragen, Deinen Nährstoffhaushalt abzurunden, um sicherzustellen, dass Du mit allen nötigen Vitalstoffen versorgt bist.